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Funktionsstörungen & Autoimmunerkrankungen...

...nicht nur der Schilddrüse als hinzunehmende “Side Effects” der Jodprophylaxe?!

 

...siehe auch:


    ... in Kürze auf dieser Seite: neue Studien & Erkenntnisse!


Jodversorgung in Deutschland

”Iodine excretion and prevalence of thyroid dysfunction in the Western Part of Germany: results of the Heinz Nixdorf Recall study” - Endocrine Abstract” anlässlich des European Congress of Endocrinology 2008 in Berlin:

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”Neue” Erkenntnisse

Ein Artikel “Neue Erkenntnisse zu Erkrankungen der Schilddrüse” im Deutschen Ärzteblatt stützt sich auf epidemiologische Erhebungen aus Reihenuntersuchungen der Jahre 2006 und 2007 . Zitat daraus:

    ...Im gleichen Zeitraum erhobene Labordaten weisen darauf hin, dass die Rate von unentdeckten Anstiegen der TPO-Antikörper (MAK) im Serum in der Bevölkerung mit rund 13 % außerordentlich hoch ist. Dies ist angesichts des Risikos für die Entwicklung einer Hypothyreose als Folge einer autoimmunogenen Thyreoiditis sehr bedeutsam...

    => http://m.aerzteblatt.de/print/58711.htm

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Prävalenz und Inzidenz von autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen

“Schilddrüsen-Ultraschall, -Peroxidase und -Funktion - Neue epidemiologische Daten bei nicht selektierten deutschen Angestellten” - ein Schilddrüsenscreening unter Mitarbeitern von Sanofi-Aventis in Deutschland führte zu vermutlich unerwarteten Ergebnissen:

    ...Bei 40.7% der Mitarbeiter (n = 285) fand sich ein auffälliges sonographisches Muster der Schilddrüse...und eine Echoarmut der Schilddrüse bei 20.4%...Erhöhte TPO-AK wurden bei 13% der Fälle beobachtet...

Schlussfolgerung:

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Sonographie-Symposium 2006 - 59. Nürnberger Fortbildungskongress (NFK) der BLÄK - Vortrag von Prof. Dr. Bernd Braun, Reutlingen “Entzündungen der Schilddrüse - ein häufiges Problem” (...leider nicht mehr online auf der Webite der Bayerischen Landesärztekammer). Zitat daraus:

    ...Chronisch lymphozytäre Thyreoiditis Hashimoto

    Die Hashimoto-Thyreoiditis ist mit einer Prävalenz von über 5 % eine häufige Erkrankung. Sie stellt die häufigste Thyreoiditisform und die häufigste Ursache der Hypothyreose im Erwachsenenalter dar. Bei ausreichender Jodversorgung ist sie mittlerweile auch die häufigste Ursache der Schilddrüsenvergrößerung im Kindesalter...

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“Diagnostik bei autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen”, publiziert in der  Laboratoriums-Medizin, Band 30, Heft 4, Seiten 254-257

    ...Die Autoimmunthyreoiditis (AIT) ist die häufigste Autoimmunerkrankung des Menschen. Die Klinik ist sehr variabel und reicht von Hypo- bis zu Hyperthyreose-Symptomen.(...).Es besteht eine positive Korrelation zwischen den Titern von Antikörpern gegen die Thyreoperoxidase (TPO) und der Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Hypothyreose...

    => http://www.degruyter.com/view/j/labm.2006.30.issue-4/jlm.2006.033/jlm.2006.033.xml

Ferner...:

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Jodzufuhr und Krankheitsentwicklung

Jodmangel in Deutschland: zu früh für eine Entwarnung? - Verbrauchernews vom 25.05.2001:

    ...Durch Verdoppelung des Jodgehalts im Speisesalz auf 20 mg Kaliumjodid/kg 1990 kam es zu typischen Veränderungen des Spektrums der Schilddrüsenerkrankungen. Es kam zu einer Zunahme der Autonomiehyperthyreosen (Überfunktion durch Knotenkröpfe), aber auch der Immunhyperthyreosen (Fehlsteuerung des Immunsystems: Morbus Basedow). Bei den Autonomiehyperthyreosen kam es zum maximalen Anstieg um 50% innerhalb von zwei Jahren. Bei den Immunhyperthyreosen betrug der Anstieg innerhalb von drei Jahren 120% und 1995 noch 100% des Ausgangswertes vor 1990. In den Jahren 1994 bis 1999 kam es zu einer Verdoppelung von Immunthyreoiditiden (Schilddrüsenentzündungen durch Fehlsteuerung des Immunsystems). Die Auswirkungen der Erhöhung der Jodsalzprophylaxe in Österreich sind mit denen der Schweiz 1980 bis 1990 vergleichbar...

    => http://www.verbrauchernews.de/artikel/0000008042.html

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Schilddrüsensymposium 2004 Wiesbaden

 

...weitere “gehaltvolle” Studien:

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“Untersuchungen zum möglichen Einfluss der nutritiven Jodzufuhr auf die Entstehung einer Thyreoiditis vom Typ Hashimoto” - eine Dissertation an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt mit Publikationsdatum 20.06.2008, die u. a. zu diesem Ergebnis kommt:

    ...Betrachtet man die durch die Jodkampagnen in den letzten 10 Jahren stetig steigenden Jodkonzentrationen der deutschen Bevölkerung, so scheint es zukünftig nötig zu sein Konzepte zu entwickeln, um Überdosierungen von Jod in deutschen Haushalten zu vermeiden.

    => http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2008/5526/

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Eine Meldung Increased incidence of hypothyroidism seen following iodine fortification of salt von Reuters Health Information vom 17.09.2007, die auch von MerckMedicus als “Alert” verbreitet wurde, lässt aufhorchen:

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In einem Artikel Large Differences in Incidences of Overt Hyper- and Hypothyroidism Associated with a Small Difference in Iodine Intake: A Prospective Comparative Register-Based Population Survey aus 2002 heißt es bereits:

    ...The results suggest that any increase in iodine intake of a population that is not severely iodine deficient may induce an increase in the incidence of hypothyroidism...”...

    ...The optimal level of iodine intake to prevent thyroid disease may be a relatively narrow range around the recommended daily intake at 150 µg...

    => http://jcem.endojournals.org/cgi/content/full/87/10/4462?ck=nck

 

In der im Februar 2010 veröffentlichten Studie Iodine intake as a determinant of thyroid disorders in populations werden die Ergebnisse bestätigt:

    ...Conclusion: Even minor differences in iodine intake between populations are associated with differences in the occurrence of thyroid disorders. Both iodine intake levels below and above the recommended interval are associated with an increase in the risk of disease in the population. Optimally, iodine intake of a population should be kept within a relatively narrow interval where iodine deficiency disorders are prevented, but not higher. Monitoring and adjusting of iodine intake in a population is an important part of preventive medicine.

    => http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20172467

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Die in 2000 publizierte Colorado Thyroid Disease Prevalence Study hat Hinweise geliefert, dass in “ausreichend” mit Jod versorgten Gebieten mit dem vermehrten Auftreten von Unterfunktionen zu rechnen ist:

    ...The prevalence of elevated TSH levels (normalrange, 0.3-5.1 mIU/L) in this population was 9.5%...

    ...Dietary iodine is another factor. The Framingham Study showed that 13.6% of US women older than 60 years had TSH levels greater than 5 mIU/L. In Italy, where dietary iodine is low, serum TSH levels greater than 5 mIU/L were found in only 1.5% of similarly aged women...

    => http://archinte.ama-assn.org/cgi/content/full/160/4/526

Interessant in dem Zusammenhang ist auch diese japanische Studie:

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“Einfluss der renalen Elimination auf die Serumspiegel des nicht hormongebundenen Jods bei Patienten mit Morbus Hashimoto” - eine Dissertation an der Freien Universität Berlin:

Ein Zitat aus Diskussion Ziff. 5.5, S. 57, letzter Absatz:

    ...Allgemeine Jodierungskampagnien haben erhebliche Erfolge in der Prävention von Jodmangelerkrankungen erzielt, allerdings mit der einer gleichzeitigen Zunahme von jodinduzierten Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse. Daher ist es sinnvoll, diese Zusammenhänge vollständig zu klären, um eine ideale Jodversorgung der Bevölkerung zu bestimmen und eine möglichst geringe Prävalenz von Jodmangelerkrankungen und Autoimmunthyreoiditiden zu erreichen. Eine Deklarationspflicht für Lebensmittel mit Jodzusatz ist erforderlich, um Patienten mit M. Hashimoto eine entsprechend jodarme Ernährung zu ermöglichen.

    Anm.: Lesenswert in dem Kontext ist eine Publikation ”Schilddrüsenfunktion und Niere”

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Jodmangel - Diagnose per Spontan-/Urinprobe...?

Zur Ermittlung der Jodversorgung (=> Bedarf) von Individuen und Populationen werden üblicherweise die Ergebnisse einer einmaligen Spontanurinprobe und häufig die Schilddrüsengröße ausgewertet. Wenig Jodexkretion über den Urin und ein großer Halsumfang werden als “Jodmangel” diagnostiziert. Es erscheint jedoch mehr als zweifelhaft, auf diese Weise einem Mangel gesichert auf die Spur zu kommen, denn offenkundig gibt es große Schwankungen bei der Jodausscheidung und hinter einer ertasteten Struma kann sich eine Hashimoto-Thyreoiditis verbergen.

In der Der Allgemeinarzt (Ausgabe 04/2008) wird PD Dr. Feldkamp dazu wie folgt zitiert:

    ...Eine routinemäßige Bestimmung beim Einzelpatienten ist nicht sinnvoll, da die Jodausscheidung von der täglichen Ernährung abhängt und daher großen individuellen Schwankungen unterliegt...

Nicht uninteressant in dem Zusammenhang:

Postervortrag “Konzentration und Bioverfügbarkeit von Iod und organisch gebundenem Iod in Fruchtsaftgetränken” anlässlich der 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin:

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    In vielen Fruchtsaftgetränken finden sich hohe Konzentrationen von Iod, das zur Hälfte an Farbstoffe gebunden ist und das nach Ingestion nicht als Iodid für die Schilddrüse verfügbar ist. Daneben findet sich in gleichanteiliger Konzentration Iod in einer kleinmolekularen Verbindung, vorzugsweise als Iodat, das innerhalb des kurzen Beobachtungszeitraumes von 3 Std und hier wahrscheinlich in Abhängigkeit vom individuellen Redoxpotential nur eingeschränkt als Iodid zur Verfügung steht.

    => http://nukmed07.abstract-dialog.de/pdf2/P22.pdf (...nicht mehr zugänglich!)

Studie “Iodgehalt der Nahrung und Ausscheidung von Iod im Harn” an der Uni-Klinik Tübingen aus 1995:

    ...Bei 27 gesunden Probanden wurden die tägliche Iodaufnahme und die zugehörige Ausscheidung von Iod im 24-h-Urin ermittelt. Dabei zeigte sich überraschend, dass vom angebotenen Iod nur 16 % bis 18 % mit dem Urin ausgeschieden wurden. Das mit der Nahrung angebotene Iod steht offenbar dem Organismus nur begrenzt zur Verfügung und kann Strumen in Iodmangelgebieten nicht verhindern. Der Bezug der Uriniodausscheidung auf das Kreatinin liefert nur einen groben Parameter für die tägliche Iodausscheidung und für die Iodbilanzierung.

    => http://www.springerlink.com/content/r25668pg2j221741/

Reliability of studies of iodine intake and recommendations for number of samples in groups and in individuals

    ...In conclusion, estimating population iodine excretion requires 100-500 spot urine samples for each group or subgroup. Less than ten urine samples in an  individual may be misleading.

    => http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17961291

Die Messung des Iodgehalts im Urin, als Spontan- oder Sammelurin, direkt in μg Iod/l Urin oder bezogen auf die Kreatininkonzentration in μg Iod/g Kreatinin

“Denkbares”:

Welchen Einfluss könnten dabei Faktoren wie Synproportionierung (Diplomarbeit C. Arnold - Ziff. 2.2.2) haben? Gibt es doch eine Allergie gegen “Nahrungsjod” , was angeblich unmöglich ist?